Die AfD-Ratsgruppe Bielefeld kritisiert die vollständige Abschaffung der Papierfahrscheine und Entwerter im städtischen Nahverkehr scharf. Mit der erzwungenen Digitalisierung des Ticketkaufs werde ein erheblicher Teil der Bevölkerung – insbesondere Senioren – vor große Hürden gestellt. Nicht jeder besitzt ein Smartphone, eine Bankkarte oder das technische Wissen, um eine App zu bedienen. Trotzdem müssen alle Bürger das Recht behalten, Bus und Bahn unkompliziert zu nutzen. Was MoBiel hier umsetzt, ist nichts anderes als eine digitale Entmündigung.
Die Maßnahme offenbart ein grundsätzliches Problem: Die Stadtverwaltung und das kommunale Verkehrsunternehmen entfernen sich immer weiter vom Alltag vieler Bürger. Anstatt einfache und bewährte Bezahlmöglichkeiten zu erhalten, werden diese ohne Not abgeschafft – selbst wenn das neue System offensichtlich noch nicht zuverlässig funktioniert. Gerade ältere Menschen, die oft mehr als andere Bevölkerungsgruppen auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, werden nun vor den Kopf gestoßen und müssen riskieren, unverschuldet als Schwarzfahrer zu gelten.
Dr. Florian Sander, Vorsitzender der AfD-Ratsgruppe Bielefeld, plädiert daher für die sofortige Wiedereinführung von Papierfahrscheinen und den Erhalt der Entwerter als dauerhafte Option – nicht nur als Übergangslösung: „Die Stadt muss sicherstellen, dass niemand durch technische Hürden von der Teilnahme am öffentlichen Leben ausgeschlossen wird. Digitalisierung darf nicht zu Exklusion all jener führen, die sich ihr nicht unterwerfen wollen oder ihr mit – oft sehr gesunder – Skepsis begegnen. Wir als AfD stehen für Wahlfreiheit, Bürgernähe und gesunden Menschenverstand – und genau das vermissen wir bei dieser Entscheidung der Stadt und von MoBiel.“